Olympioniken schlagen sich wacker

Image Olympioniken schlagen sich wacker

Skirennfahrerin Fränzi Aufdenblatten, Curler Ralph Stöckli, Bahnradfahrer Franco Marvulli und Triathletin Magali Di Marco: Diese vier ehemaligen Olympiateilnehmer starteten zusammen mit dem Swiss-Olympic-Direktor Roger Schnegg am Samstag im «100 Jahre Swiss Olympic Team» zum Gigathlon.

Das Olympia-Team musste gleich auf dem Startabschnitt, einer 52 Kilometer langen Inlinestrecke von Olten nach Altreu, einen Dämpfer hinnehmen: Der Direktor von Swiss Olympic, Roger Schnegg, stürzte nach gutem Beginn kurz vor Solothurn und musste das Rennen aufgeben. Es sei weit weniger schlimm als es aussehe, meinte Schnegg mit Blick auf seine Gesichtsverletzungen. Schon wenige Stunden später unterstützte er seine Teamkameraden in den Wechselzonen.

Fränzi Aufdenblatten: auf der Suche nach der schnellen Strömung

Ohne Zwischenfälle absolvierte Fränzi Aufdenblatten die neun Kilometer lange Schwimmstrecke in der Aare von der Storchenkolonie Altreu bis nach Solothurn. An diesem brütend heissen Tag profitierte die Skirennfahrerin vom kühlen Nass: Sie habe die Strecke sehr genossen, obwohl sie sich eine höhere Fliessgeschwindigkeit gewünscht hätte, sagte die alpine Speedspezialistin nach ihrer etwas anderen Abfahrt. «Ich habe dann versucht, den Enten nachzuschwimmen – die wissen ja, wo die Strömung am besten ist.» Aus dieser nicht ganz ernst gemeinten Taktik resultierte für sie letztlich Rang 621 unter den 920 gemeldeten Team of Five.

Ralph Stöckli: die Kräfte gut eingeteilt

Als nächstes ging Ralph Stöckli sein Rennen an. Der Curler, der an den Olympischen Winterspielen von Vancouver die Bronzemedaille geholt hatte, nahm die Bike-Strecke von Solothurn nach Oensingen in Angriff. Diese führte die Teilnehmer zunächst aber in die andere Richtung und hoch auf den Bettlacherberg. Dort zahlte sich für Stöckli sein verhaltener Start aus: nachdem er zu Beginn viele Biker an sich vorbeiziehen lassen musste, war er es, der im grossen Aufstieg einen Konkurrenten nach dem anderen überholte. «Dem ersten, der mit Krämpfen am Strassenrand sass, habe ich noch geholfen. Als ich aber sah, dass es noch mehr waren, musste ich weiterfahren – sonst wäre ich kaum mehr vorwärtsgekommen.» Nach knapp vier Stunden konnte Stöckli an Franco Marvulli übergeben.

Franco Marvulli: die harten Kerle sind am Gigathlon, alle anderen schauen Fussball

Er freue sich «wie der Teufel» auf seinen Einsatz, meinte Marvulli vor seinem Start in Oensingen. Etwas mehr als 100 Kilometer warteten auf den Bahnradfahrer – an und für sich keine Distanz, die den Silbermedaillengewinner von Athen 2004 (zusammen mit Bruno Risi) abschreckt. Respekt dürfte der Zürcher aber vor den 1720 Höhenmetern gehabt haben: «Die harten Kerle sind an diesem Wochenende am Gigathlon, alle anderen schauen Fussball», meinte er mit Blick auf das hügelige Höhenprofil mit dem Scheltenpass und dem Passwang als Höhepunkte. Marvulli schlug sich trotz Hitze gut und klassierte sich auf dem Velo-Abschnitt auf Rang 36.

Magali Di Marco: beeindruckt von der Gigathlon-Stimmung

Der Romande Magali Di Marco war es vorbehalten, die Vorgabe von Marvulli ins Ziel zu bringen. Noch beim Einlaufen in Sissach schwärmte sie vom Swiss Olympic Gigathlon, bei dem sie zum ersten Mal teilnimmt: «Die Stimmung ist schon ganz speziell hier.» Die Triathlon-Bronzegewinnerin der Olympischen Spiele in Sydney trainiert nach der Babypause mit dem Ziel, im kommenden Jahr einen Marathon zu laufen. Zwar waren es am Samstag «nur» 24 Laufkilometer, dafür aber gespickt mit zahlreichen Auf- und Abstiegen. Sie rechne mit knapp zwei Stunden, meinte Di Marco vor ihrem Start. Eine Zeit von 1:58:29 wurde es letztlich ganz genau. «Triathlon ist schon ein harter Sport. Gigathlon ist aber noch härter», so ihr Fazit.

Am Sonntag mit Gilles Jaquet und Esther Süss

Morgen Sonntag geht es für das «100 Jahre Swiss Olympic Team» bereits früh weiter: Franco Marvulli macht auf der Velostrecke um sechs Uhr den Auftakt, ihm folgen Magali Di Marco (Schwimmen), der ehemalige Snowboarder Gilles Jaquet (Inline), Ralph Stöckli (Laufen) sowie die für die Olympischen Spiele von London selektionierte Mountainbikerin Esther Süss. Sie wird am Sonntagnachmittag in Olten ins Ziel einfahren.

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