«Ehrlich, ich hätte fast jede Streckenführung cool gefunden!»

Image «Ehrlich, ich hätte fast jede Streckenführung cool gefunden!»

Roger Fischlin, dreifacher Single Man Sieger und unter anderem Gewinner des einwöchigen Gigathlon 2007, ist auch im 2013 wieder als Single Man am Start. Wieso der Titelverteidiger sich zuerst als Helfer angeboten hat, welche Ziele er sich nun als Athlet gesteckt hat und wie er sich darauf vorbereitet, hat er uns im Telefon-Interview verraten.

Roger Fischlin, stimmt es, dass du dich ursprünglich als Volunteer für den Swiss Olympic Gigathlon 2013 zur Verfügung gestellt hast?

Für mich war immer klar, dass ich im 2013 auf jeden Fall dabei sein will, und tatsächlich kam dafür auch ein Einsatz als Helfer in Frage. Ich habe in den letzten 2-3 Jahren sportlich etwas zurückgesteckt, um mich von der konstant hohen Belastung zu erholen. Es war für mich offen, ob ich rechtzeitig auf den Gigathlon 2013 hin wieder Lust habe, eine solche Herausforderung anzunehmen, ich habe einfach mal meinen persönlichen Stand abgewartet. Als in diesem Herbst der Swiss Olympic Gigathlon 2013 bekannt gegeben wurde, stellte ich fest, dass ich soweit bin und mir der athletische Gedanke doch noch näher ist als der des Volunteers (lacht). Helfen kann und will ich später immer noch, wenn ich etwas älter bin.

Die Austragungsform oder Strecke des Swiss Olympic Gigathlon 2013 hat also keine Rolle gespielt?

Natürlich habe ich noch die Bekanntgabe abgewartet, bevor ich mich definitiv zur Anmeldung entschieden habe. Aber ehrlich, ich hätte fast jede Streckenführung cool gefunden!

Roger Fischlin im Ziel des einwöchigen Swiss Olympic Gigathlon 2007
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Roger Fischlin im Ziel des einwöchigen Swiss Olympic Gigathlon 2007

Als Titelverteidiger ist sicher von allen Seiten eine gewisse Erwartung spürbar, oder machst du dir selbst den grössten Druck?

Ich werde mich auf jeden Fall seriös vorbereiten und will das Rennen auf dem bestmöglichen Platz beenden. Aber ich will mich nicht darauf einlassen, ein Resultat vorherzusagen. Das ist schwer bei einem Rennen über eine ganze Woche. Natürlich habe ich die Konkurrenz anhand der Startliste überprüft und glaube die stärksten Mitstreiter zu kennen. Mit Überraschungskandidaten rechne ich eher nicht, denn ein solches Rennen braucht Erfahrung, und der Kreis dieser Leute ist bekannt. Aber wie die Woche verläuft und wer die Nase vorne haben wird, ist schwer zu sagen. Wenn jemand auf Dauer stärker ist, werde ich kaum reagieren können. Ich setze mir daher als primäres Ziel, für mich selbst eine gute Wettkampfwoche zu absolvieren und es vor allem auch mit meinen Leuten gut zu haben.

Wie sieht denn deine Vorbereitung nach dieser wettkampfmässigen Auszeit jetzt aus?

Mein Formstand ist zurzeit relativ tief, da ich eben wenige intensive Trainings absolviert habe. Aber das macht mich noch nicht nervös. Es bleibt jetzt noch ein halbes Jahr Zeit für den Aufbau, und dank eines gewissen Trainingsalters habe ich auch die Sicherheit, dass vieles schon vorhanden ist. Zurzeit trainiere ich vor allem im Grundlagenbereich und arbeite an den technischen Aspekten fürs Inline und Schwimmen; für die grösseren Umfänge warte ich den Frühling und besseres Wetter ab.

 

Aufstieg auf den Hohen Kasten am Swiss Olympic Gigahtlon 2009 in St. Gallen
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Aufstieg auf den Hohen Kasten am Swiss Olympic Gigahtlon 2009 in St. Gallen

Wie gross ist dein Trainingsumfang im Schnitt?

Ich arbeite 100%, und neben der Arbeit sind es vielleicht 8-10 Stunden Training pro Woche. Aber in arbeitsfreien Wochen, d.h. in Trainingslagern, geht es schnell mal gegen 50 Stunden.

Und gönnst du dir jetzt über die Feiertage noch etwas Schonfrist?

Ich bin zwar im Pikettdienst, habe aber ansonsten grundsätzlich zwei Wochen frei. Ich werde sicher ein bisschen trainieren, aber auch gut essen und die Zeit mit der Familie geniessen!

Danke für das Gespräch und frohe Festtage!
 

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