Dominik Spycher: «Ich fühle mich nicht als DER Herausforderer von Roger Fischlin!»

Image Dominik Spycher: «Ich fühle mich nicht als DER Herausforderer von Roger Fischlin!»

Dominik Spycher lief am OneWeek Gigathlon 2007 hinter Dominator Roger Fischlin auf den zweiten Rang. Im Interview verrät der 40-jährige Berufsschullehrer aus Eschenz (TG), welche Ziele er sich für den diesjährigen Gigathlon steckt, welche Strecken ihm Kummer bereiten und auf was er sich am meisten freut.

Dominik, was hat dich dazu bewogen, den OneWeek Swiss Olympic Gigathlon 2013 alleine in Angriff zu nehmen?

Für mich ist Gigathlon mehr als nur ein Wettkampf, es ist ein Abenteuer. Nach dem einmaligen Erlebnis am siebentägigen Gigathlon 2007 wollte ich diese Reise quer durch die Schweiz nochmals erleben. Ich habe mir im Vorfeld aber lange überlegt, ob ich diesen Aufwand nochmals investieren will und kann. Am Ende habe mich dann entschieden, dass ich nochmals Teil dieses einmaligen Events sein möchte.

Du wirst in Gigathlon-Kreisen als der Herausforderer von Roger Fischlin gehandelt. Heisst das für dich nun Druck oder Ansporn?

Ich selber bezeichne mich nicht als «der Herausforderer» von Roger. Ich gehöre sicher zu einem erweiterten Favoritenkreis. Es gibt da aber noch ganz viele andere Athleten, die stark sind. Diesbezüglich verspüre ich (bis jetzt) keinen Druck. Es ist für mich eine Motivation, das Resultat vom Gigathlon 2007 wieder zu erreichen.

Welche sind deine Trümpfe im Gigathlon?

Um am Gigathlon erfolgreich zu sein, ist neben dem sportlichen Aspekt auch die mentale Stärke, das Wettkampfglück und die Logistik ein wichtiger Teil. Rein sportlich werde ich Roger nicht besiegen können – er ist zu stark und hat keine schwache Disziplin. Meine Trümpfe sind vielleicht die mentale Stärke und die Erfahrung. Zu was das reichen wird, werden wir am 13. Juli wissen.

Gibt es am Gigathlon 2013 Strecken, auf die du dich ganz besonders freust oder die dir im Gegenteil eher etwas Kummer bereiten?

Ich freue mich auf den Tag 5 mit dem City-Tag in und um Bern. Die Distanzen sind etwas kürzer und man ist nahe beim Publikum. Das ist für beide Seiten sehr attraktiv! Kummer bereiten? Tja, wenn ich so die Strecken der ganzen Woche anschauen, bereitet mir da einiges Kummer! Nein, Spass beiseite. Der Lauf aufs Rothorn am Tag 1 ist sicher nicht zu unterschätzen und die lange Velostrecke am Tag 3 ist dann wahrscheinlich das «pièce de résistance».

Wie ist das für einen Single-Gigathleten, wenn einem irgendwann im Tag dann «frische» Team-Gigathleten, die nur eine Strecke pro Tag absolvieren, um die Ohren fahren? Stresst dich das? Oder ist das eher eine Bereicherung, weil sie dich aufmuntern und dir Windschatten oder andere Unterstützung spenden?

Das stört mich eigentlich nicht. Ich bin mir dessen ja bewusst und lasse mich dadurch nicht stressen. Die Team-Athleten muntern einem meistens auf und motivieren uns Singles. Wenn es eine Möglichkeit gibt, etwas Windschatten zu erhaschen, nehme ich den natürlich dankend an. Als weitere Motivation wirkt auch, dass wir im Vorfeld immer berechnen, wann uns der erste Team-Gigathlet wohl einholt – da wollen wir natürlich so lange wie möglich dagegen halten.

Du hast bereits sieben Mal am Swiss Olympic Gigathlon teilgenommen. Dein lustigstes Gigathlon-Erlebnis?

Wirklich lustige Erlebnisse habe ich in meinen sieben Teilnahmen nicht erlebt. Beim letzten siebentägigen Gigathlon war jeweils der Anblick der Mitstreiter morgens beim Start eine lustige Sache. Man sah mit der Zeit die Spuren der vergangenen Strapazen in den Gesichtern. Einige waren kaum wiederzuerkennen…

Welchen Schreckensmoment am Gigathlon wirst du nie vergessen?

Für mich sind Pannen immer Schreckensmomente, da ich ein wirklich schlechter Mechaniker bin. Zum Glück wurde ich bis jetzt von grossen Pannen verschont. Ich erinnere mich aber an die Abfahrt vom Saflischpass beim Gigathlon 2007. Da hatte ich zweimal einen Platten am Bike, das nervte dann einfach. Als wirklichen Schreckensmoment muss ich aber wahrscheinlich den ganzen Gigathlon 2012 abhaken. Ich hatte überhaupt keine Power und Energie und bin dann am zweiten Tag nicht mehr gestartet.

Wenn Du drei Wünsche für den Gigathlon 2013 frei hast, welche wären das?

Mein grösster Wunsch ist, dass ich gesund und mit einem Lachen im Gesicht in Lausanne ankomme. Ein weiterer Wunsch ist, dass ich ohne nennenswerte Pannen diese sechs Tage geniessen kann und mein dritter Wunsch ist, eine unvergessliche Woche mit vielen Sportlern zu erleben, um den Gigathlon-Spirit zu leben.

Interview: Regina Senften. Mehr Sportgeschichten findet ihr im Sponser-Blog.

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