Velo Aarau – Schloss Hallwyl – Aarau, 113 km, 1560 Hm
Frühmorgens kommt für den Feldzug in den wilden Süden des Aargaus bereits wieder das Velo als erstes Wettkampfgerät zum Einsatz. Wer meint, dass nur die Jurahöhen in die Beine gehen, täuscht sich. Auch die eiszeitliche Moränenlandschaft des Seetals entpuppt sich als kräfteraubend und gewährt keine Chance, um mit geruhsamem Einrollen auf Betriebstemperatur zu kommen, bevor der kühne Ritt beim Schloss Hallwyl durch Laufen und Schwimmen unterbrochen wird. Der geschichtsträchtige Weg führt nach dem Schwimmen über weitere Höhenzüge ins Reusstal zum Kloster Muri, das eine 1000-jährige, bis heute reichende Geschichte mit dem Hause Habsburg verbindet. Der Reuss entlang werden das historische, kopfsteingepflasterte Bremgarten und das Städtchen Mellingen durchfahren, auf antiken Brücken wird die Reuss gleich mehrfach traversiert und dann in Wildegg einmal mehr die Aare, um am Fusse der Gislifluh zurück nach Aarau zu gelangen.
Der Jagdstart für die Besten aller Kategorien erfolgt noch bei Dunkelheit ab 05:00 Uhr – daher ist für die Spitze zweckmässige Beleuchtung obligatorisch. Um 06:00 Uhr die Single und Couple sowie um 07:00 Uhr die Team of Five werden mittels Massenstart über den Distelberg auf die Strecke geschickt. Dann geht’s ins Ürkental dem wilden Süden des Kantons entgegen. Das abgelegene Tal ist umgeben von dichten Wäldern und wird zuhinterst von einem kleinen Pass abgeschlossen, welcher über einen steilen Anstieg und eine ebenso steile Abfahrt zügig nach Reitnau führt, wo mit dem Bänkeljoch bereits der zweite Pass hinüber nach Kirchrued folgt. Kurz vor der Hauptstrasse wird links das Schloss Schlossrued sichtbar. Ein moderater Anstieg führt nach Rehhag hinauf und die folgende Abfahrt nach Reinach hinunter. Das geschäftige Dorf wird auf schmalen Nebenstrassen und durch eine enge Bahnunterführung passiert. In Beinwil kreuzt das Trasse der Seetalbahn die Strasse mitten in einem Kreisel – Gigathleten, welche den Kreisel bei Rotlicht erreichen, können hier ohne zu warten auch absteigen und die Unterführung zu Fuss passieren. In Boniswil ist die Hauptstrasse wegen einer Baustelle gesperrt und steht daher fast exklusiv den Gigathleten zur Verfügung. Die Wechselzone «Velo – Schwimmern» ist mitten auf der Strasse eingerichtet. Die zweite Wechselzone «Schwimmen – Velo» befindet sich dann direkt vor den Toren von Schloss Hallwyl. Der Velofahrer wartet hier in den vom Schwimmer mitgebrachten trockenen Kleidern auf seinen zweiten Einsatz. Weiter geht die Fahrt durch Seengen hindurch, linkerhand mit Sicht auf einen alten Burgturm und rechter Hand, gleich an der Hauptstrasse, taucht das Schloss Brestenberg auf. Ein Moränenhügel stellt sich nun in die Quere und der Weg zum Kloster Muri muss mühsam verdient werden. Vorwiegend auf Nebenstrassen wird am Kloster Hermetswil vorbei zur Eroberung des Städtchens Bremgarten angesetzt: Über die Alte Holzbrücke und dann über Kopfsteinpflaster durch enge Gassen hoch bis zum Spittelturm. Hier unmittelbar bei dem altehrwürdigen Turm wartet der Verpflegungsposten auf die «müden Krieger». Wieder durch die Altstadt hinunter und weiter Richtung Kloster Gnadenthal. Bei Melligen wird dann die Reuss schon zum vierten Mal überquert und auch in diesem Städtchen hüpft das Touristenherz der Velofahrer beim Anblick der engen Gassen und alten Häuser. Nach Othmarsingen wird in der Ferne bereits Schloss Wildegg sichtbar. Aber der Südhang der Gislifluh fordert mit zwei giftigen Anstiegen nochmals alles von den Athleten ab, gibt aber auch eine schöne Rundsicht über Aarau und das Umland frei.