«Wir beurteilen jeden Schwimmer»

Image «Wir beurteilen jeden Schwimmer»

Über 20 Rettungsschwimmer und Sanitäter sorgen für Sicherheit im See

Bei den sommerlichen Temperaturen werden die Schwimmstrecken am Swiss Olympic Gigathlon 2013 von den Athleten als willkommene Abkühlung empfunden. Nach einer anstrengenden Velostrecke gibt es nichts Schöneres, als den erlösenden Sprung ins kühle Nass. Aus einer anderen Sichtweise betrachten die Rettungskräfte die Schwimmstrecke: Sie haben während mehreren Stunden die Verantwortung für jeden einzelnen Schwimmer, der am Gigathlon unterwegs ist. Am Day 2 stand die SRLG Kreuzlingen für die Sicherheit der Athleten im oberen Zürichsee ein.

Ein Gigathlet auf der Schwimstrecke kriegt  nur am Rande mit, welchen grossen Aufwand die Rettungsschwimmer betreiben, um jeden Schwimmer sicher ins Ziel zu bringen. Beispielsweise standen am Day 2 nicht weniger als vierundzwanzig Helfer der SLRG Kreuzlingen im Einsatz, wie der Verantwortliche Jan Kögler erklärte. «An jeder Boje ist ein Team von zwei Rettungsschwimmern stationiert, welches jeweils einen im Voraus definierten Abschnitt überwacht.» Hinzu kommen vier mobile Boote, die auf der Strecke patrouillieren. «In einem Notfall rufen die stationierten Rettungsschwimmer sofort ein mobiles Boot herbei, das im Falle der Fälle den Abtransport eines erschöpften oder verletzten Schwimmers übernehmen könnte.»

Die Kämpfe mit den Krämpfen
Glücklicherweise war für die Athleten und Helfer ein derartiger Fall in Lachen nicht eingetroffen. «Was hingegen immer wieder vorkommt, sind Athleten, die mit Krämpfen kämpfen», erzählt Jan Kögler. «Obwohl ein Muskelkrampf per se sicherlich keinen Notfall darstellt, erfassen wir jeden einzelnen Athleten, der sich irgendwie besonders verhält und geben einen Funkspruch durch.» Damit wissen alle Verantwortlichen, dass man auf den Gigathleten mit der Nummer XY ein besonderes Augenmerk haben muss.

Stefanie Ludwig ist eine der zahlreichen stationären Rettungsschwimmer, die auf einem Boot verankert im See schaukelt und die Gigathleten unter ihrem Sonnenschirm hindurch beobachtet. Sieht eigentlich recht idyllisch aus, denkt man als vorbeiziehender Schwimmer. «Es ist aber kein Schoggijob!», gibt die junge Rettungsschwimmerin lachend zur Antwort, die sich ihre Aufgabe mit einer Kollegin der SLRG Kreuzlingen teilt. «Wir nehmen jeden Schwimmer ins Visier. Wer nicht regelmässig schwimmt, immer wieder abdriftet oder öfters Pausen einlegt, den sprechen wir an und fragen, ob alles in Ordnung ist.» Meist kommt es dabei vor, dass der Schwimmer oder die Schwimmerin dankbar um die Nachfrage ist und die Zeit nützt, um sich aktiv zu erholen. «Jedem Athleten ist es gestattet, sich am Boot festzuhalten und sich ein wenig zu entspannen», erklärt Stefanie Ludwig. Wenn die Erschöpfung allzu gross ist, würden sie und ihre Kollegin den Schwimmer sogar aufs Boot bitten. «Und etwas zu trinken anbieten», lächelt sie. Wer keine Probleme im Wasser bekundet, hebt meist kurz den Daumen und schwimmt weiter.

Auch Rettungssanitäter stehen am See
Im Ziel angekommen ist der Dienst der Rettungskräfte noch nicht beendet. Unmittelbar neben dem Zielausstieg warten zwei Rettungssanitäter, um kleine medizinische Probleme zu verarzten. Theo Gischard ist einer von ihnen, der in Lachen «Pikett steht», wie er schmunzelt. «Pikett deshalb, weil ausser Bagatellfällen zum Glück nichts Gravierendes vorgefallen ist.» Immer wieder sieht er am heutigen Tag aufgescheuerte Haut an den Hälsen von den Neopren-Anzügen und die eine oder andere Schürf- oder Schnittwunde an den Fusssohlen. «Harmlos!», wie Gischard zufrieden feststellt. Aber eben: Wenn dann doch einmal etwas schief geht, ist es für die Gigathleten beruhigend zu wissen, dass unzählige SLRG-Rettungsschwimmer, Rettungssanitäter und nicht zuletzt die Ärzte vom Spital Davos für ihre Sicherheit im See sorgen.

Die Helfer der SLRG Kreuzlingen sind nur ein Beispiel von rund 4000 Helfern, welche hinter den Kulissen des Swiss Olympic Gigathlon grossen Einsatz geben. Allen ganz grossen Dank!

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